DFL 1 Rookie Draft Review 2021

Ganz zu Beginn dieses kleinen Rückblicks möchten wir uns ganz herzlich bei den Ownern aus unserer Dynasty Liga bedanken. Die meisten haben sich bereit erklärt, mit Stefan ein Telefongespräch zu führen. Ihm ist es zu verdanken, dass wir über die Kontroversen aus diesem Draft schreiben können. Dieser kleine Artikel spiegelt so nicht nur Stefans Meinung wider, sondern ist ein grober Blick auf die verschiedenen Meinungen zu Spielern aus dem Draft. Ganz herzlichen Dank also an die Mitarbeit von Euch, Freunde!!!

 

Nun wollen wir jedoch loslegen!

 

Der Rookie Draft unserer Dynasty Liga wurde im Vorfeld von sehr vielen Trades begleitet. Ausdruck davon ist die Tatsache, dass von zehn Ownern nur sieben in der ersten Runde picken konnten. In der zweiten Runde war diese Entwicklung noch ausführlicher zu beobachten, dort konnten nur fünf Owner mindestens einen Draft Pick anbringen. Im Folgenden sollen nun einige der etwas kontroversen Draft Picks näher beleuchtet werden. Dabei handle ich die Spieler nach Positionen ab.

 

Die Diskussion über die Quarterbacks beginnt logischerweise bereits in der ersten Runde bei allen die nach Trevor Lawrence noch auf dem Board sind. Hier spaltet sich das Feld zwischen denen, die sich, was die Reihenfolge der Quarterbacks auf ihrem Board anbelangt, etwas näher an der Realen NFL orientiert haben und denen, die bei den Quarterbacks eher auf den Landing Spot geachtet hätten. Die Formulierung "hätten" sagt schon, dass diejenigen, die zu Beginn der ersten Runde gepickt haben eher der ersten Gruppe zuzuordnen sind. Ausdruck davon ist die Tatsache, dass Justin Fields, der bei den Bears auf gute Umstände und wohl auf einen sicheren Start Posten trifft, erst als vierter Quarterback vom Board ging. Die beiden athletischeren QBS mit dem entsprechenden Upside, Wilson und Lance gingen beide noch vor ihm. Abgeschlagen, einige sind sogar der Meinung zu weit abgeschlagen, wurde der fünfte QB, Mac Jones, erst in der zweiten Runde mit dem fünften Pick ausgewählt. Dies scheint daran zu liegen, dass viele Owner andere Needs priorisiert haben oder der Value auf den anderen Positionen schlicht zu gross war. 

 

In der ersten Runde geschah aber noch mehr, das Diskussionen ausgelöst hat. So ging zum Erstaunen und zur Freude einzelner Owner in einer Liga mit nur einer Tight-End Only Position Kyle Pitts in der ersten Runde. Die Frage, die sich einzelnen Ownern hier gestellt hat, ist, ob der Value der Top-Tight-Ends der sich aus der sehr begrenzten Anzahl ergibt, gross genug ist, um diesen Picks zu rechtfertigen. Wie sich eine allfällige Diskussion um die Wichtigkeit der Elite Receiving-Tight-Ends entwickelt, wird spannend zu beobachten sein. Allfällig könnte man dieses Thema wohl am besten bei einem Real Live Treffen vertiefen. Zu den Tight-Ends ist weiterhin noch zu sagen, dass einige der Owner unserer Liga davon überrascht waren, dass neben Pitts noch vier weitere Tight-Ends gedraftet wurden und man für einige Spieler, die womöglich nur marginalen Fantasy Value haben könnten, Picks investiert hat. Scheinbar war bei zweien unserer Owner der Need auf Tight-End allerdings sehr gross, denn diese beiden haben jeweils zwei Tight-Ends gedraftet. 

 

Auch auf Runningback kam es zu einer Überraschung, mit der nicht alle gerechnet haben, da nicht nur zwei, sondern mit Javonte Williams auch ein dritter Runner noch in der ersten Runde vom Board ging. Hier spalten sich die Geister besonders an der Debatte, wie früh er in Denver die Rolle des Lead Backs übernehmen könnte und ob er dieses Jahr bereits den Impact eines Elite Fantasy Prospects haben kann. Diese Meinung teilen allerdings bei weitem nicht alle. Einige hatten ihn sogar deutlich als Nummer 2 Runningback auf ihrem Board, während andere ihn eindeutig nicht in der ersten Runde gesehen hätten. Ein abschliessendes Urteil dazu wird sich vermutlich erst in der nächsten Saison abgeben lassen, wo er mutmasslich der klare Workhorse Back in Denver sein könnte. Was die restlichen Runningbacks anbelangt, sind nur wenig Diskussionen aufgekommen. Hier ist bei einigen Ownern der Bedarf nicht gross genug gewesen oder die Differenzen zwischen den Boards waren nicht so gross.

 

Auf der Receiver Position waren die ersten drei Picks nicht besonders überraschend. Diskussionen gab es aber was die Reihenfolge anbelangt, da die drei Top Receiver je nach Board anders angeordnet waren. Als Folge der Entwicklungen auf den oben genannten Positionen fiel allerdings eines der drei Top-Prospects, nämlich Miamis Jaylen Waddle, bis an den Beginn der zweiten Runde. Das eigentlich überraschende geschah erst danach. In der ersten Hälfte der zweiten Runde gingen nämlich drei weitere Receiver, die viele weniger hoch auf dem Board hatten. Gemeint sind dabei unter anderem die beiden guten Prospects mit den etwas suboptimalen Umständen, Rashod Bateman von den Ravens und Rondale Moore von den Cardinals. Beide Spieler treffen nicht gerade auf eine schwache Konkurrenz oder freundliche Schemes und es wird spannend sein, zu beobachten ob und wenn ja, wann sie sich durchsetzen können. Ausserdem wurde an diesem Punkt des Drafts der wohl am kontroversesten diskutierte Receiver unseres Drafts ausgewählt, nämlich WR Amon-Ra St. Brown. Der Neuzugang der Lions trifft auf, aus Fantasy Sicht, wohl bestmöglichen Umstände, hat aber nicht gerade den besten Quarterback. An diesem Pick spalten sich in unserer Liga die Geister zwischen denen, die ihm eine glänzende Zukunft (für Fantasy) vorhersagen und denen, denen das Risiko an dieser Stelle des Drafts eindeutig zu gross war. Diese drei kontrovers diskutierten Spieler wurden alle noch vor dem fünften Quarterback gepickt und langfristig könnte sich der eine oder andere Owner hier womöglich eine grosse Menge Value entgangen haben lassen.

 

Damit wollen wir uns nun der Defense zuwenden. Das Picken von IDP Spielern begann mit dem letzten Pick der zweiten Runde, wo Clevelands LB Jeremiah Owusu-Koramoah der auch JOK (dämlicher Name😉) gennant wird. Der von Herzproblemen gebeutelten Linebacker als ersten IDP Spieler auszuwählen könnte man an der Stelle als kleinen Reach bezeichnen wenn man bedenkt das hier noch alle LB zu haben waren. Sollte er gesund bleiben, wird dieser Pick in zwei Jahren wohl niemanden mehr irritieren, doch bei einem oder zwei wurde dieses Risiko dann doch als zu gross eingestuft. Micah Parsons, der wohl beste run stopping Linebacker des Drafts (jedenfalls nach den Boards einer Mehrzahl der Owner), musste sich von da an nicht mehr lange gedulden, er wurde noch in der ersten Hälfte der dritten Runde ausgewählt. Der eigentliche Run auf die Linebacker fand dann aber in der vierten Runde statt, dazu ist aber keine grössere Kontroverse mehr entstanden, wohl weil an diesem Punkt des Drafts ohnehin ein höheres Bust Risiko besteht.

 

Ganz anders sieht es auf der Position der Defensive Backs aus. Es wurden nach dem Empfinden vieler Owner recht viele Defensive Backs in diesem Draft gepickt. Das Interessante daran ist aber, dass einzelne Owner sich hier reichlich bedient haben, während andere Owner die Prioritäten klar anders gesetzt haben. Vielleicht hat der eine oder andere Owner hier einen Reach zu viel im Draft und der entsprechende Rookie wäre auch als UDFA oder in späteren Runden noch zu haben gewesen.

 

Besonders ereignislos ging es nach dem Empfinden mehrerer Owner bei der Defensive Line zu. Die recht beschränkte Qualität der diesjährigen Rookie Klasse spielte hierbei sicherlich eine gewisse Rolle. Es gab einige Shots auf Defensive Liner in der vierten und fünften Runde, einen richtigen Run allerdings nicht. Der Value war recht schnell abgeschöpft und die meisten Owner sind was dieses Thema betrifft im Anschluss an den Draft recht emotionslos und haben nicht allzu viel dazu zu sagen. Ausdruck dieser Langweiligkeit der Geschehnisse rund um die Defensive Line ist witzigerweise, dass ein Defensive Lineman der ‘Mister Irrelevant’ unserer Rookie Drafts wurde, herzlichen Glückwunsch an Ravens Edge Rusher Jayson Oweh😊.

 

Verfasst von Stefan Bruhin, Owner der Gossau Broncos, NFL – Schweiz DFL 1 unter Mithilfe der gesamten Liga