Wenn du das Scoring System, das Roster und das Regelwerk verinnerlicht hast, wird es höchste Zeit deine Mitspieler und die Werte der einzelnen Positionen und NFL-Spieler für den Startup Draft der Liga kennenzulernen. Für mich ist es wichtig zu wissen, mit wem ich Fantasy Football spiele. Deshalb sind WhatsApp Gruppen ein gutes Werkzeug um die Mitspieler kennenzulernen und auch persönliche Treffen können da helfen, diese Treffen machen mir persönlich zudem noch sehr viel Spass. Dabei kannst du herausfinden ob der Mitspieler Erfahren ist oder eher ein Anfänger, welches sein Lieblingsteam ist und ob er bestimmte Spieler besonders gut findet. Das alles kann dir hilfreich sein, um den Draft besser zu planen, aber jetzt genug mit dem Vorgeplänkel.
(Bild) Der Draft Room auf Sleeper.
Widmen wir uns jetzt dem Startup Mock-Draft und der Wichtigkeit der verschiedenen Positionen eines Dynasty Rosters. In solchen Mock-Drafts lernt man einzuschätzen wann welche Position und welcher Spieler in etwa gedraftet werden, wobei die persönlichen Vorlieben der Mitspieler immer auch eine Rolle einnehmen. Unser Ligamitglied und Co-Commissioner Stefan wird für die Fantasy Football Liga der NFL Schweiz - DFL 1 nach dem Startup Mock-Draft ein Recap schreiben und alle Mock-Drafts der 10 Fantasy Teams bewerten, damit alle Mitspieler für den Startup Draft bereit sind und sich richtig vorbereiten können.
Ich übergebe jetzt die Tastatur an Stefan und wünsche euch viel Spass beim weiterlesen!
Danke, dann lege ich mal los. Also wir spielen in einer Dynasty Liga mit einer Superflex, ohne Kicker und mit IDP. Zuallererst möchte ich euch darauf aufmerksam machen, dass in einer Dynasty Liga jüngere Spieler oft einen höheren Wert haben als ältere. Dies solltet ihr bei eurem Denken stets im Hinterkopf behalten. Zum Beispiel ist der Wert von Drew Brees in einer Redraft Liga sehr hoch, da er nächstes Jahr vermutlich nochmal gute Stats haben wird. In einer Dynasty Liga haben aber Spieler wie Russell Wilson, Patrick Mahomes, etc. eher mehr Wert, da man davon ausgehen kann, dass Wilson noch mindestens 5 Jahre und Mahomes noch viel länger in der NFL Starter sein werden. Im Folgenden werde ich nun alle Positionen unserer Liga durchgehen und die grundlegenden Prinzipien erläutern:
(QB) Quarterbacks sind die verlässlichsten Punktelieferanten. Sie verletzen sich nicht so häufig wie Running Backs und sind weniger inkonstant als Wide Receiver und Tide Ends. Da wir in einer Superflex Liga spielen, sollte es tendenziell euer Ziel sein, zwei sehr gute Quarterbacks zu haben, einen auf QB, einen auf Superflex. Beim Draft von Quarterbacks gilt es vor allem das Alter, das Verletzungsrisiko und die Karrierechancen zu beachten. Quarterbacks lassen sich in drei Kategorien einteilen: Passer, Dual Threat und Runner. Passer wie Brees haben die höchste Lebensdauer, Runner wie Jackson haben tendenziell eher bessere Stats.
(RB) Running Backs haben das höchste End Potential. Hat man Runningbacks wie letztes Jahr McCaffrey oder Henry kann einem das mehrere Spiele mit exorbitanten Leistungen gewinnen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Running Backs ein recht hohes Verletzungsrisiko haben. Ausserdem sind die Leistungen nicht konstant. Wer letztes Jahr ein Top 5 Running Back war, könnte nächstes Jahr evtl. nicht mal in den Top 20 landen. In Dynasty Ligen und ganz besonders in Superflex Ligen sind Running Backs zwar wertvoll, aber nicht so sehr wie in einer Standard Redraft Liga, wo der Running Back die wichtigste Position ist.
(WR) Wide Receiver haben tendenziell hohes Breakout Potenzial. Es gibt viele Receiver, die im Fantasy wochenweise auf 20+ Punkte kommen. Allerdings besteht bei jedem Receiver die Gefahr, dass er wochenweise irrelevant ist. Selbst die Top Receiver wie Thomas sind davon abhängig, dass der Ball in ihre Richtung geworfen wird. Wenn der Gameplan in dieser Woche allerdings andere Spieler mehr füttert oder die Defense einen Receiver hervorragend deckt, kann die Produktion recht schnell gegen null gehen. Receiver haben also eine eher höhere Lebensdauer als Running Backs und ebenfalls ein grosses Breakout Potential. Allerdings sowohl nach oben als auch nach unten.
(TE) Der Wert von Tight Ends im Fantasy definiert sich weniger durch Breakout Potenzial, als vielmehr durch die begrenzte Anzahl von konstanten Punktelieferanten. Es gibt nur sehr wenige Tight Ends, die Woche für Woche gute Stats haben. Zwar hat mittlerweile fast jedes Team den Tight End als Faktor im Passing Game eingebunden, allerdings gibt es nicht viele Teams, die einen Tight End als Top Waffe featuren. Wenn ihr einen wie Kelce habt, habt ihr in vielen Matchups einen Vorteil. Wenn ihr dafür allerdings im Draft andere Positionen vernachlässigt habt, reicht der Tight End alleine oft nicht aus.
(DL) In der Defensive Line können wir sowohl Defensive Ends als auch Defensive Tackles aufstellen. Der Wert dieser Spieler ist auf die ganze Saison betrachtet der Offense klar untergeordnet. Da bei unserem Scoring der Grossteil der Punkte der Defense von den Tackles und nicht von den Sacks kommt, schmilzt auch die höhere Relevanz der Defensive Ends etwas dahin. Grundsätzlich würde ich die Defensive Ends immer noch leicht favorisieren, aber je nach dem, was im Draft noch auf dem Board ist, können auch Defensive Tackles Sinn machen. Vor dem Draft auf jeden Fall die Geschehnisse der Offseason checken und gut auf die Verletzungshistorie achten.
(LB) Die Linebacker sind die wichtigste Position nach unserem Scoring System. Da bei uns die Tackles den Grossteil der Punkte ausmachen und nicht die Sacks, sind hier allerdings die Inside Linebacker klar zu favorisieren. Die guten Inside Linebacker, wie Luke Kuechly einer war, sind an fast jedem Runstop der Defense beteiligt, machen also viele Punkte. Wenn man einen guten, jungen LB erwischt, ist das der Defensive Jackpot für einen Fantasy GM. Diese Position sollte man im Draft auf der Defensiven Seite des Balles auf jeden Fall als erstes adressieren. Wenn man den richtigen Zeitpunkt im Draft trifft, kann man möglicherweise gleich zwei der Top Prospects holen, bevor die anderen reagieren können. Ganz besonders für GMs mit zwei nahen beisammen liegenden Picks als Strategie interessant. Auf jeden Fall weniger wichtig als die Offense aber das Zentrum der Defense.
(DB) Die Position der Defensive Backs ist recht schwer einzuschätzen. Tendenziell sind Strong Safeties im Fantasy die wertvollsten Defensive Backs, da sie wie Linebacker häufig an Tackles beteiligt sind. Allerdings gibt es jede Saison Cornerbacks mit vielen Interceptions, was zu vielen Punkten führt. Studiert am besten die Stats der letzten Saison um euch ein Bild über die Möglichkeiten zu bilden und stellt eine gesunde Mischung aus Kontinuität und Upside Potential zusammen.
Ein grosses Danke an Stefan für diesen tollen Artikel! Ihr dürft euch schon jetzt auf Teil 2 freuen...
Stefan, Marcel
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